— Landliebe

„Links vom Kirschbaum“

Mokita
Eine Wahrheit,
die jeder kennt, aber keiner ausspricht.

Ellis erbt das Haus ihrer Oma im Westerwald mit dem geliebten alten Kirschbaum im Garten. Sie kehrt in das Dorf zurück, in dem sie aufgewachsen ist, nicht ahnend, dass dies ihr bisheriges Leben gehörig auf den Kopf stellen wird: Alte Fotos enthüllen ein lang gehütetes Familiengeheimnis und bringen nach und nach sicher geglaubte Tatsachen ins Wanken. Begegnungen mit Nachbar Alfons lassen weitere vermeintliche Gewissheiten bröckeln. Und dann ist da auch noch ihr ehemaliger Schulfreund Carsten. Seine Anwesenheit verwirrt Ellis zusätzlich und lässt sie allmählich erkennen, dass es manchmal durchaus eine Rolle spielen kann, von welcher Seite des Kirschbaums aus man die Welt betrachtet.

 

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— Interview
Wie bist du auf die Idee von „Links vom Kirschbaum“ gekommen?

Zuallererst waren da Ellis und Carsten in meinem Kopf, die sich ständig anzickten, obwohl jeder merkt, dass sie sich mögen, aber aus irgendeinem Grund nicht zusammenfinden. Die beiden waren wirklich penetrant und sind so lange in meinem Gehirn herumgespukt, bis ich mich endlich gefragt habe, was der Grund dafür sein könnte, warum sie nicht längst ein Paar sind.

Die Antwort kam dann relativ schnell: Eine Familienfehde aufgrund eines Missverständnisses musste es sein, und auch das zugrundeliegende Geheimnis kam mir schnell in den Kopf.

Aber irgendwie fehlte mir die ganze Zeit über immer noch ein Leitmotiv, das die beiden Geschichten zusammenhält. Es hat eine halbe Ewigkeit gedauert, bis ich darauf gekommen bin! Witzigerweise kam es mir in den Weg, als ich es am allerwenigsten erwartet habe: Bei einem Flug in den Urlaub blätterte ich im Bordmagazin und fand darin einen Artikel über Wörter, für die es im Deutschen keine richtige Übersetzung gibt. Eines dieser Wörter war „Mokita“, ein Geheimnis, das jeder kennt, aber keiner ausspricht. Auf einmal gingen bei mir sämtliche Lichter im Kopf an und ich wäre am liebsten mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug gesprungen, um wieder an meinen Schreibtisch zurückzukehren. Das ging natürlich nicht, deshalb habe ich es mir auf eine Serviette geschrieben, die ich bis zum Ende des Urlaubs mit mir herumgetragen habe.

Ganz zum Schluss kam dann noch der Kirschbaum als „Deko“ mit dazu. 😊

Gibt es in deinem Leben einen Sebastian?

Zum Glück nicht! Aber im Laufe meines Lebens sind mir mehrere Narzissten untergekommen, und Sebastian ist die Summe aus diesen Personen.

Ich kann nur jedem raten, einen großen Bogen um solche Menschen zu ziehen – diese Leute sind toxisch!

Woher kommt die Liebe zum Westerwald?

Ich verreise sehr gern und habe schon viele wunderschöne Regionen kennengelernt, die mich auf Anhieb begeistert haben, aber im Westerwald bin ich geboren und aufgewachsen. Es ist eine eher spröde Gegend, die sich vielleicht erst auf den 2.

lick erschließt, aber so etwas mag ich auch. Orte, die alle auf Anhieb schön finden, sind ja nichts Besonderes 😉

Welcher deiner Protas gefällt dir am besten und warum?

Carsten natürlich! Er ist der Gegenentwurf zum ichbezogenen Sebastian. Er ist jemand, der aufrichtig und hilfsbereit ist, der anderen zur Seite steht, ohne sich anzubiedern und der mit beiden Beinen auf der Erde steht. Auf Carsten ist in allen Lebenslagen Verlass.

Und auf Opa Alfons übrigens auch – in den bin ich ebenfalls ein bisschen verliebt!

Arbeitest du schon an einer nächsten Idee?
Und in welche Richtung wird es gehen?

Ich habe immer mehrere Projekte gleichzeitig in Arbeit und weiß, ehrlich gesagt, selber nie so genau, welches davon als nächstes fertig wird. Das ist auch für mich immer eine Überraschung.

Zurzeit habe ich einen Jugend-Fantasyroman in Arbeit.

Und einen historischen Roman über einen Dorfschullehrer (im Westerwald natürlich), wozu mich die Familiengeschichte meines Mannes inspiriert hat.

Und eine Fortsetzung zu Ellis und Carsten könnte ich mir auch vorstellen.

Oder über jemand anderes in meinem fiktiven Dorf Erzert.

Oder …
Du siehst mein Problem: Zu viele Ideen und viel zu wenig Zeit!

Ich lasse mich mal überraschen, welche dieser Geschichten sich in nächster Zeit am hartnäckigsten bei mir zu Wort meldet.

Das Interview führte Jenne Herbe von www.drachentraumwinkel.de